Service Kosten. Erster Pflichtservice

  • interessant - gibt es irgendeinen Hinweis in Form einer Rechnung oder weitere Wartungsdokumente, dass die Batterie ausgiebig getestet wurde? Das ist nämlich das was mir mein Händler explizit geannt hatte "BYD schreibt eine jährliche intensive Akkuprüfung vor, die ca. 400€ kosten soll". Allerdings hat inzwischen ein anderes BYD-Autohaus diese Aussage nicht bestätigen können. Also entweder bin ich reingefallen auf die Aussage des Verkäufers oder da ist doch mehr dran, denn 410€ für die gezeigte Leistung ist schon heftig.

    Andererseits sind in deinem Wartungsplan einige Punkte wohl zusammengefasst, andere kann ich aber nicht entdecken. Die die ich nicht wiederfinde, habe ich mal aus dem original Wartungsplan rauskopiert.

    Einige Punkte aus dem BYD-Wartungsplan sind anscheinend aus den anfänglichen Problemen des Ford Mustang Mach-E enstanden. Dieser hatte nämlich nach ca. 1 Jahr das Problem, dass HV-Bauteile weggeschmolzen sind.

  • Hallo zusammen,


    da kann ich kein_Fan_von TESL 100% zustimmen, kein Wort zum intensiven Akkutest.


    Die im Wartungsplan aufgeführten Arbeiten lassen sich locker in 1-2 Std. erledigen, interessant wären auch die Ersatzteilkosten für den HEPA Kohlefilter oder ob man das halbe Auto auseinanderbauen muss, um da dran zu kommen.


    Sorry, aber das sieht schwer nach völlig überteuertem Service aus ...

  • Wir sind in den nächsten 4 Wochen dran u werden versuchen dazu etwas mehr zu erfahren...


    Grüße Koshii

    BYD ATTO 3 Comfort # Farbe Surfing Blue # Autohaus Torpedo Gruppe MA


    Ladestrategie:

    Über eigene PV-Anlage mit Wallbox/Batteriespeicher & bei Arbeitgeber ## möglichst keine öffentliche Ladesäule

  • Moin,


    Wartung auch in freien Werkstätten.


    Ich interessiere mich auch für einen Atto 3 oder Dolphin. Mit den meisten nicht so perfekten Dingen kann ich leben. Mit den genannten Wartungskosten aber nicht, das ist ja der absolute Wahnsinn. Wir fahren selten mehr als 7.000 km im Jahr. Mit dem Jahresintervall müssen wir wohl leben, ist anscheinend weltweit so Standard. Mit 400 bis über 700 € Wartungskosten im Jahr aber nicht. Die Wartung in freien Werkstätten ist ausdrücklich von BYD zugelassen, wie es in der EU auch Gesetz ist. Etwas bange machen wollen sie uns natürlich dennoch.

    https://byd-auto.de/-/media/Pr…1bf1d4fa2934225a3f894a68d

    Auch wenn BYD nicht verlangt, dass Sie alle

    Wartungsarbeiten oder Reparaturen in einer

    von BYD autorisierten Werkstatt durchführen

    lassen, kann dieses Handbuch zur einge-

    schränkten BYD NEV-Garantie ungültig sein

    oder die Deckung kann aufgrund unsach-

    gemäßer Wartung, Instandhaltung oder

    Reparatur ausgeschlossen werden. Die von

    BYD autorisierten Werkstätten verfügen über

    spezielle Schulungen, Fachwissen, Werkzeuge

    und Zubehör für Ihr Fahrzeug. Auch wenn

    dieses Handbuch zur eingeschränkten BYD

    NEV-Garantie, vorbehaltlich seiner Bestim-

    mungen und Bedingungen, Deckung bietet,

    wenn Wartung, Service oder Reparaturen in

    unabhängigen Servicezentren durchgeführt

    werden, empfiehlt BYD dringend, dass Sie alle

    Wartungs-, Service- und Reparaturarbeiten in

    einer von BYD autorisierten Servicewerkstatt

    durchführen lassen.


    Bei Mazda ist es so, dass freiwillige Kulanzleistungen nach Ablauf der Garantie dann ausgeschlossen werden. Ist wegen der langen Garantielaufzeit bei BYD aber nicht wichtig.


    Laut höchstrichterlichem Urteil von 2021 greift die Wartung in der freien Werkstatt auch, wenn es sich "nur" um eine Gebrauchtwagengarantie/-versicherung handelt, wo laut Klausel die Wartung nur in der Vertragswerkstatt erfolgen durfte.

    BGH Urteil: Kein Garantieverfall, wenn das Auto in freier Werkstatt gewartet wird

  • Moinsen,

    ja, ob das so eine gute Idee war, so ein Gesetz uneingeschränkt auf den Weg zu bringen - ich bin mir nicht so sicher. Mal was zu Hintergrund: Vor dem Gesetz (da gab es aber noch keine Elektroautos, also nur Verbrenner) war der Autobesitzer gezwungen zur Erhaltung der Hersteller-Garantie eine Vertragswerkstatt des jeweiligen Herstellers aufzusuchen und dort die Inspektion durchführen zu lassen. Oft wurde der Kunde über die zu erwartenen Kosten nicht aufgeklärt, um ihn danach richtig zu schocken und gleichzeitig die Herzmittelindustrie zu unterstützen bei Vorlage der Rechnung über einen hohen dreistelligen oder einen niedrigen 4stelligen Betrag - alles schon erlebt. Je nach Hersteller gab es unterschiedliche Preisvorstellungen. Z.B. BMW und MB sind bei den ersten Wartungen wesentlich günstiger als der VW-Konzern und schlagen erst bei höheren Laufleistungen richtig zu. VW hat da ziemlich enttäuscht. Asiaten hatten durchweg gute Qualitiät und das spiegelte sich auch in den Inspektionskosten wieder. Italiener und Franzosen hatten oft ein günstiges Ergebnis.

    Da gab es auch viele freie Autowerkstätten und auch Ketten wie z.B. ATU (die Abkürzung bedeutet übrigens "Amateure treiben Unfug" und nicht "Autoteile Unger"), die es sich gewünscht haben die Pflichtinspektionen ebenfalls anzubieten für natürlich wesentlich weniger Geld - z.B. am Anfang 249€ für eine große Inspektion. Das hörte sich gut an. Durch das Gesetz wurde einerseits der Hersteller dazu gezwungen die Herstellergarantie im vollen Maße anzuwenden auch wenn der Kunde diese nicht in einer Vertragswerkstatt hat machen lassen und jede freie Werkstatt hatte Zugang zu den Wartungsplänen. Allerdings haben sie oft nicht das Spezialwerkzeug und vor allem nicht die Ahnung, die bei manchen Fahrzeugen notwendig ist - alles schon passiert. Mir ist schon mal ein 7er-BMW bei ATU fast zerlegt worden, weil man die Starterbatterie nicht gefunden hatte (auch nicht unter Einsatz der kompletten Mannschaft) - hätten sie mich gefragt, hätte es 3,5 Stunden weniger gedauert. Aber das ist eine andere Geschichte.

    Bei Elektroautos wird ja eine andere Antriebstechnik eingesetzt. Diese hat ein normaler Kfz-Handwerker nicht in seiner Ausbildung erlernen können, das geht nur durch zusätzliche Schulungen. Man merkt das daran, dass selbst nicht jeder Vertragshändler den Service für das Elektroauto anbieten darf. Beispiel: Hyundai und Ford. In meiner Wohngegend gibt es im Umkreis von ca. 100km etwa 10 Vertragshändler mit Werkstatt jeder Marke. Elektroautos dürfen bei Hyundai alle verkaufen, bei Ford sind es nur 2 von 10. Den Service bei Hyundai darf aber z.Zt. nur von 3 Werkstätten ausgeführt - für Verbrenner natürlich alle, aber Elektro sind eben noch nicht alle geschult und ausgerüstet.

    Selbst ATU hat das ja nicht auf die Kette gekriegt, sonst wäre der Vertrag mit Aiways nicht geplatzt. War eigentlich ein tolles Auto, aber durch das gewählte Vertriebs- und Servicesystem in Europa (Euronics Verkauf/ATU Service) hat es nicht funktioniert und wird in Europa wohl keinen Fuß fassen können.

    Ich bin daher sehr gespannt, welche freie Werkstatt in der Lage ist, eine volle Inspektion nach Herstellervorlage anbieten zu können und zu welchem Preis.

    Schreibt mir mal eure Erfahrungen, da ich das nicht ausprobieren werde. Warum? Ich habe mich bei der Wahl des Atto 3 gegen einen Tesla Model Y entschieden (aus verschiedenen Gründen). Dieser hätte ca. 250€ monatlich mehr gekostet. Somit hat es mich nicht viel Überzeugungsarbeit gekostet monatlich 30€ mehr zu zahlen für die komplette Wartung bei BYD.

    BYD Atto 3 Design in Exploring Green von Autohaus Glinicke in Minden

  • Moin,


    eigene Ansichten sind ganz normal, aber bitte nicht die Fakten verdrehen. ;)


    Diese gesetzliche Regelung gilt nicht nur hier in Europa. In den USA seit den 70ern, nennt sich "The Magnuson-Moss Warranty Act". In Australien und anderen Ländern ist es auch so. Das ist also seit langem etabliert.


    Ich bringe meinen Golf 8 e Hybrid PHEV schon das dritte Jahr in Folge in eine VW-Servicewerkstadt ohne Neuwagenverkauf auf dem Lande. Diese Werkstatt darf an den Hochvoltelementen nicht schrauben. Das war es aber auch schon. Der Service ist vollumfänglich gültig. Und genau das Arbeiten an Hochvoltkomponenten schließt BYD auch bei freien Werkstätten aus. Hat aber nichts mit der Wartung zu tun, die erkennt BYD an. So steht es oben in meinem Link.


    Würde ich in eine VW-Palastwerkstatt gehen, müsste ich etwa 1/3 mehr bezahlen. Kostenvoranschläge liegen vor.


    Was für ein Vertrag zwischen Aiways und ATU ist geplatzt. ATU bietet doch Service für Aiways an?

    https://www.atu.de/pages/meisterwerkstatt/wartung-service/aiways/eauto-service.html


    Ja, sie suchen neue Vertriebspartner, warum ist das ungewöhnlich und was hat das mit der Wartung zu tun?

  • Moin Ulli,

    ich wollte eigentlich nicht Fakten verdrehen, vielleicht habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt,

    Aber wenn ich dich jetzt richtig verstehe: der Link bezieht sich ja auf das BGH-Urteil aus 2013 - egal wie man das jetzt dreht oder wendet, die Herstellergarantie bleibt auch dann erhalten, wenn der Kunde die Wartung nicht ausführen lässt, weil die beauftragte freie Werkstatt (also nicht BYD) die HV-Komponenten nicht warten kann und nur die üblichen Dinge inspiziert...Bremsen, Bremsflüssigkeit, Filter etc...selbst wenn der Wartungsplan vorliegt, die freie Werkstatt aber keine BYD-Schulungen hat?

    Du lässt deinen Golf in einer Werkstatt ohne HV-Fähigkeiten warten, die HV-Komponenten werden ausgelassen, aber der Hersteller gibt dir trotzdem die volle Garantie, so als wären die HV-Komponenten gewartet worden?

    Ich hatte diese schlechte Erfahrung schon mit Hyundai gemacht. Verlust der Herstellergarantie wurde das genannt und hat viele Nerven gekostet. Inzwischen konnte ich es mit Hyundai klären.

    BYD Atto 3 Design in Exploring Green von Autohaus Glinicke in Minden

  • Moin,


    was hattest Du denn für Probleme mit Hyundai und was konntest Du inzwischen mit denen klären? Gern auch über PN, wenn es nicht in die Öffentlichkeit gehört.


    Meine VW-Werkstatt auf dem Lande war ja nur ein Beispiel. Grundsätzlich darf jede auch noch so kleine VW-Werkstatt meinen Golf PHEV warten. Sieht so aus, als müsste jede Werkstatt dafür geschultes Personal haben. Das hab ich erst in der App mit meiner Fahrgestellnummer fahrzeuggebunden und der Händlerkarte für die Servicepartner darin überprüft und auch bei VW in Wolfsburg nachgefragt. Da wollte ich natürlich nicht auf irgendwas hereinfallen.


    Als der Rückruf für den Einbau der speziellen Matte direkt auf der Batterie kam, bin ich zum großen Händler in Hannover gebeten worden, bei dem ich das Fahrzeug gekauft habe. (Mit der Matte haben sie auf den Fahrzeugbrand in Hessen reagiert, das aber nur nebenbei.) Ich nehme an, das durfte mein als Servicepartner eingetragene Werkstatt nicht machen, weiß es aber nicht genau.


    Du schreibst:

    "die Herstellergarantie bleibt auch dann erhalten, wenn der Kunde die Wartung nicht ausführen lässt, weil die beauftragte freie Werkstatt (also nicht BYD) die HV-Komponenten nicht warten kann und nur die üblichen Dinge inspiziert...Bremsen, Bremsflüssigkeit, Filter etc...selbst wenn der Wartungsplan vorliegt, die freie Werkstatt aber keine BYD-Schulungen hat?

    Das verstehe ich nicht, wo Du drauf hinaus willst und was Deine Frage genau ist.


    ATU nimmt für die Wartung eines E-Autos, was in der Auswahlliste ist, 159,99 €. Da sind z.B. MG 4 & 5, Dacia Spring, Aiways, Mazda MX-30, Kia EV6, Skoda ENYAQ und mehr. Natürlich müssen die Leute vor Ort dafür geschult und das Spezialwerkzeug da sein.


    Wenn BYD dazu kommen sollte, würde ich für die 160 € sogar auch zu ATU fahren. Mich interessiert eigentlich nur der Servicenachweis für die Garantie. Bei der HU wird auch nochmal auf die sicherheitsrelevanten Teile geschaut.


    Wollen wir hoffen, dass sich noch freie Werkstattketten mit moderaten Preisen für BYD finden. Sonst fürchte ich, wird BYD das hier sehr schwer haben. Bzw. so wird das nix mit Verkauf, höchstens mit günstigem Leasing.

  • Servus,


    habe eben die Sommerreifen montiert.

    Da ich aus der KFZ-Branche komme und somit auch ein wenig Ahnung davon habe traue ich mich jetzt schon sagen, dass der Atto 3 nach gerade mal 9 Monaten und knappe 9.000 km auf der Uhr schon so keine Chance mehr auf eine neue TÜV-Plakette hat.

    Grund:

    Die Bremsen vorne und hinten.

    Insbesondere hinten starke Riefenbildung, Tragbild an der Bremsscheibe mangelhaft.

    Vorne zwar noch etwas besser, aber auch hier bereits kreisförmige Rückstände an der Bremsscheibe. Für gerade mal 9.000 km ist das meines Erachtens so völlig inakzeptabel.

    Wie die Bremsen in zwei Jahren dann aussehen, da bin ich mal gespannt.


    Gruß


    Atto 3